Rohloff Endorfin Team  + Rohloff Speed Team

 

Radreise Tasmanien

 


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Tasmanien ist über die Jahreswende unser Ziel

Devenport - Sheffield - Cradle Mountain - Strahan - Queenstown - Lake Saint Clair - Mount Field National Park - Hobart - Brunny Island - Hobart - Port Arthur - Eaglehawk Neck - Triabuna - Marie Island - St. Helens - Scottsdale - Launceston - Devenport


 

 Alles gepackt? Rad gerade noch rechtzeitig zusammen gebaut. Hatte am Rahmen noch Ösen für den Gepäckträger anschweißen lassen. Der Rahmen war vorher erfolgreich im Renneinsatz, da Endorfin mir aber einen neuen Rahmen für die Saison 2011 gestellt hat, bot sich der super leichte Rahmen für den Reiseeinsatz an. Mit den 30 kg Freigepäck werden wir also keine Probleme bekommen, erst auf dem Rückflug könnte es eng werden, da haben wir nur 20 kg. Da kommen dann die schweren Teile alle ins Handgepäck. Testen konnte ich das Rad aber nicht mehr, dafür war es am Vorabend der Reise schon zu spät. Also nur probe sitzen. Das sollte aber auch reichen, da die Rohloffschaltung ja immer tadellos funktioniert. Also noch kurz ein paar Stunden schlafen und dann nichts wie ab zum Flieger.

 

 

 

18.12.2010

5 Uhr klingelt der Wecker. Das Auto ist schon gepackt und vollgetankt. Hatte die Wettervorhersage angeschaut und beschlossen ein bisschen eher los zu fahren. Auf der Autobahn liegt bereits Schnee und je näher wir nach Frankfurt kommen umso mehr Autobahnen versinken im Chaos. Hier ein kilometerlanger Stau, da ein LKW durch die Leitplanke gebrochen, usw.Kommen aber rechtzeitig an und parken das Auto bei einem Freund. Die etwas überschrittenen 60 kg Freigepäck sind kein Problem, da die Kartons mit den Räder nicht auf die Waage am Check in Schalter passen und ich das Gewicht selber angeben darf. Dann müssen wir noch warten bis die Tragflächen an unserem Urlaubsflieger enteist sind, bis es endlich in Richtung Tasmanien los gehen kann.

 

 

 

19.12.2010

Zwischenlandung in Shanghai.

Etwas kaputt wechseln wir Euros in Yuan und steigen in die Transrapid um in die City zu fahren. Leise und ohne ein ruckeln beschleunigen wir auf 300km/h. Die Autos auf der benachbarten Schnellstraße scheinen zu stehen. Mit der Metro geht es dann noch weiter in das Zentrum der Stadt. Die Beschaffung der Tickets erweist sich aber als schwieriger als gedacht. Zwar kann man die Anzeige auf Englisch umstellen, doch der erste Automat schlugt nur Coins und die Zieleingabe erweist sich auch als schwierig. Das nächste Problem taucht auf, als am Drehkreuz mein Ticket nicht den erwünschten Eintritt erlaubt.. Kurz rüber gehüpft und weiter geht’s. Aus der Metro heraus, stehen wir plötzlich mitten zwischen den Wolkenkratzern. Alte Erinnerungen werden wach. Hier hatte ich mal auf meiner Weltreise am Bund direkt am Fußufer zwischen zusammengezogenen Sonnenschirmen geschlafen, weil es in meiner Preiskategorie kein Bett mehr gab. Genießen nochmal die Skyline, bevor wir wieder zum Flughafen fahren. Es ging alles so einfach, da hat sich in den letzten 14 Jahren so einiges geändert.

 

 

20.12.

Kaputt durch die Zeitumstellung und des wenigen Schlafs klappt`s mit dem schlafen im Anschlußflug besser. Vor der Landung kommen die Stewardessen durch die Reihen und sprühen kräftig Desinfektionsmittel in die Klimaanlage. Touchdown in Downunder. Fahrräder sind auch gleich da. Müssen nur noch durch den Zoll. Heringe vom Zelt und die Räder hatte ich gut gereinigt, da ich wusste wo die Australier nach illegalen Eindringlingen in Form von Samen und was auch immer suchen. Breiten uns im Flughafengebäude aus und bauen die Räder zusammen. Hängen noch die Ortliebtaschen dran und wagen uns gleich auf die ersten Kilometer Richtung Melbourne Citycenter. Die ersten Kilometer mit dem neu zusammengebauten Rohloff-Endorfinrad. Alles läuft wie am Schnürchen nur mit dem Linksverkehr tun wir uns schwer. Doch schon nach ein paar Kilometern können wir die viel befahrene Straße verlassen und auf einem Radweg direkt am Flußlauf bis mitten in die City radeln. Wieder von der Skyline beeindruckt landen wir mitten in der City am Visitorcenter.

Buchen auch gleich die Fähre nach Tasmanien. Schlafen müssen wir ja auch noch, fragt sich nur wo. Backpacker gibt es ja einige. Doch der erst ist voll und nur durch ein bisschen Glück kommen wir im zweiten unter. Die Räder passen Gott sei dank auch in den Aufzug,da wir in den 7Stock müssen. In der Küche herrscht Backpacker Atmosphäre. Die jungen Traveller bereiten sich ebenso wie wir ein einigermaßen günstiges Mal, denn die Preise sind recht hoch. Kilo Äpfel 5-7 Dollar, Orangensaft 1L = 3-4 Dollar. Fast alles doppelt so teuer wie bei uns. Egal ist ja Urlaub und auf die paar Doller kommt es ja auch nicht an. Riesige Feuerbälle erhellen den Nachthimmel und beeindrucken uns ebenso wie viele Skulpturen als wir Abends noch mal am Flusslauf entlang schlendern.

 

21.12.

Radwege gibt es in alle Richtungen, nicht umsonst ist Melbourn die fahrradfreundlichste Stadt Australiens. Wir radeln zum Fähranleger, am Strand entlang und entdecken neben einem schönen Pier, viele schön gelegene Luxusvillen und ein Radlercafe. Dort hängen viele Räder an den Wänden und über der Theke. Preis überraschen uns wieder. Ein Sandwisch, ein Kaffee und ein Kakao für geschlagene $16. Als nächstes geht’s in den Botanischengarten der durch seine uns fremde Pflanzenvielfalt beeindruckt. Es folgt noch eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn. Da sie kostenlos ist, ist sie gerammelt voll. Nächstes Highlight ist das Skydeck. Mit rasender Geschwindigkeit geht es in luftige Höhen des höchsten Aussichtsplattform der südlichen Erdhalbkugel. Ein fantastischer Blick überzeugt uns am Tag wie in der Nacht mit einem Lichtermeer. Der Wind lässt das Hochhaus schwanken.

 

22.12. 

Früh müssen wir zur Fähre aufbrechen. Sind aber dann etwas zu früh an der Fähre, da wir an der Autoschlange problemlos vorbeifahren können. So sind wir mit die ersten an Bord und suchen uns einen schönen Platz oben auf dem Deck. Die Skyline von Melbourn bleibt noch lange in Sicht. Eine Ulknudel aus Melbourne unterhält uns und den Rest um uns herum mit ihrer ausgelassenen Heiterkeit. Die Sonne brezelt vom Himmel und für einige kommt unsere Sonnenmilch schon zu spät. Delphine begleiten uns ein kleines Stück. Irgendwann kommt auch Tasmanien in Sicht. Werden noch mal auf Samen und Pflanzen kontrolliert, bevor wir unsere ersten Schritte auf Tasmanien setzen. Campingplatz liegt schön gelegen, vorgelagert am Leuchtturm.

 

23.12.


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Devenport – Sheffield – Cradel Mountain

Starten früh und müssen gleich den ersten Rückschlag hinnehmen. Am ersten Hügel bricht das Klicki aus Sabines Schuh heraus und diese müssen durch Wanderschuhe ersetzt werden. Dann geht’s aber endlich los. Nach anfänglichen starken Verkehr geht’s über einen Hügel mit wenig Verkehr. Uns aber noch zu viel. So nehmen wir noch mal eine Seitenstraße,wo uns kaum noch ein Auto begegnet. Sehen große Mohnfelder, bevor wir nach Sheffield einrauschen. Der Ort ist bekannt für seine bemalten alten Häuser. Sieht aus wie eine alte Westernstadt und wieder landen wir in einem netten Cafe, wo alles mit sehr viel Liebe zubereitet wird. Decken uns mit Lebensmittel für die nächsten Tage ein, denn morgen ist ja Heiligabend und im Cradle Mountain National Park gibt es auch nur einen Minimarkt auf dem Campingplatz. Haben eine ordentlichen Anstieg vor uns.

Durch den kalten Gegenwind haben wir noch mehr zu kämpfen. Sabine wechselt zwischenzeitlich auf eine Harley die allerdings nicht ganz fahrtauglich ist.

Die Landschaft wechselt auf dem Weg nach oben. Der Weg zieht sich und erschöpft erreichen wir den Nationalpark.

Der Campingplatz ist eigentlich schon geschlossen, doch wir finden heraus das man noch klingeln darf. Uns wird geöffnet und ein Platz zugewiesen. Der Campingplatz Big4 ist 1. Klasse und hat eine große Küche mit Herdplatten, Barbeque, Mikrowelle und sogar einen offenen Kamin zum heizen. Wir schlafen tief und fest.

 

24.12.

Bezahlen die Parkgebühr und fahren mit dem Bus bis zum Lake Dove. Atemberaubende Landschaft erwartet uns, doch wir haben unsere Trinkflaschen vergessen. Zurück kommt nicht in frage.

Das Wetter ist traumhaft und zurück fahren und die Flaschen holen würde sicherlich 2 Stunden dauern. So füllen wir eine Plastiktüte mit Wasser und schmeißen zwei Micropur hinein. Empfohlen wird, das Wasser 3Stunden ab zu kochen. Na dann prost. User Weg führt uns an zig super schönen Seen vorbei, erklimme noch einen Seitengipfel Little Horn vom Cradle Mountain mit herrlichen Felsnadeln sowie einer superschönen Aussicht über die gesamte Bergwelt.

Am See genießen wir die tolle Vegetation, sowie die herrlichen Ausblicke. Zurück marschieren wir fast den ganzen Weg zurück zum Campingplatz, sehen Wombarts und Wallabies sind aber auch ziemlich kaputt vom langen Marschieren. Abends kochen wir noch den schweren Kürbis, den wir den Berg hoch geschleppt haben und zelibrieren Weihnachten vor dem lodernden Kaminfeuer. Sabine entdeckt noch ein Tier. Wie wir herausfinden war es ein Eastern Qual.

 

25.12.


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Fahren früh los, wobei wir nicht wissen ob wir nicht hätten noch länger bleiben sollen, da es eine so tolle Landschaft ist Vielleicht hätten wir auch wie viele den Overlandtrek maschieren sollen und die Fahrräder mit dem Bus zum Ankunftspunkt schicken. Aber auch die Fahrt nach Strahan erweist sich als sehr lohnenswert. Haben noch mal einen herrlichen Blick auf Cradel Mountain bevor wir lange Abfahrten genießen. Die erklommenen Höhenmeter sind schnell verbraucht und es kommen wieder einige neue hinzu. In Roseberry bekommen wir am ersten Weihnachtstag in einem Kaffee am See Kaffee und Kuchen. An der Straße entdeckt Sabine einen Schnabeligel. Der mit seinem kleinen Rüssel den Sand und die Erde nach Insekten durchwühlt. Da er sein Gesicht immer wieder im Dreck versteckt, kann man ihn nur schwer ablichten. Es geht noch mal heftig berghoch, bevor wir zur Westküste rollen. Die letzten Kilometer nach Strahan ziehen sich wie Gummi. Wir zählen die letzten zehn Kilometer herunter und kommen erschöpft an.  

 

 

 

26.12.

Morgens fahren wir gleich mit einem Aussichtsboot zu vorgelagerten Leuchtürmen, Sara Island und dann in den Gordon River. Ein World Heritage !!! Majestätisch schlängelt sich der Fluss durch den Regenwald und ist für seine Spiegelungen im Wasser weltberühmt. Wir haben etwas Pech, da es zu windig ist für die Wasserspiegelungen. Huanpine !!!!! Nadelbäume wachsen hier und wurden früher heraus geflösst. Sie wachsen so langsam, dass sie eins der härtesten Holzarten besitzen. Auf dem Boot gibt es ein leckeres Buffet , genau nach unserm Geschmack. Schlagen kräftig zu und füllen unsere Speicher für die nächste Etappe. Der Salat und der Lachs sind aber auch wirklich lecker. Zurück in Strahan fahren wir an historischen Gebäude vorbei zu einem der „Greates short Walks“ (Auflistung der schönsten Wanderwege). Es geht an einem Bachlauf mit vielen Farnen die sich im Wasser spiegeln zu einem schönen Wasserfall. Da nicht all zu viele Leute unterwegs sind, können wir mit dem Rad fahren, was normaler weise verboten ist.

Kommen spät los nach Queenstown. Eine Minenstadt die ziemlich heruntergekommen aussieht. Unterwegs wird es kälter und als wir in die Stadt rollen ziehen Wolken auf. Können gerade noch rechtzeitig das Zelt aufbauen, bevor es zu anfängt zu schütten.

 

27.12.


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In den Bergen hat es geschneit. Der Bus mit dem Sabine fahren wollte ist schon weg, ob wohl wir früh unterwegs sind. Schicke Sabine vor und kaufe noch ein. Hole sie aber schnell wieder ein, als sie gerade Regensachen überzieht. Der Tag wechselt zwischen Schauern und Sonnenschein. Sabine merke ich an, dass sie lieber mit dem Bus gefahren wäre. Da gerade wieder ein Schauer herunter kommt, halte ich meinen Daumen beim ersten Pickup heraus. Der hält dann auch sofort. Sabine hat Angst aleine mit dem an den Armen stark tätowierten Fahrer mitzufahren. Das sage ich ihm dann auch. Der holt seine Polizeimarke heraus und zeigt sie uns. Laden die Taschen und Sabines Rad auf . Ich möchte nicht, was er nicht so ganz verstehen kann. Verabrede mich mit Sabine am St. Clair Lake auf dem Campingplatz. Mit kaum Gepäck geht es schnell voran. Landschaftlich eine herrliche Gegend. Schöne Seen und Regenwald. Viele Trecks führen in den Franklin Gorden River Nationalpark. Mache noch einen Abstecher zu einem Wasserfall. Unser Freund und Helfer von der Polizei kommt extra noch mal 40km zurück um mich auch noch über den Pass zu fahren, doch wieder lehne ich ab, was er gar nicht verstehen kann, da Schnee oben auf der Passstraße liegt. Die Landschaft geht wieder vom Regenwald über in eine Gebirgslandschaft. An einem See stehen nur noch die Stümpfe von Bäumen. Sabine freut sich mich wieder zu sehen und hat das Zelt schon am See aufgebaut und so können wir noch am See zum Platypus (Schnabeltier) Walk wandern. Die riesigen Eukalyptusbäume begeistern uns. Unten haben sie einen Stammdurchmesser von über 3 m und sind ewig hoch. Beobachten einige Overlandwalker die kaputt und verschlammt ihr Ziel erreichen. Die Strapazen sind ihnen an zu sehen, doch auch wenn sie humpeln oder sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten können, so haben doch alle immer noch ein Grinsen im Gesicht. Unser Grinsen verschwindet mal wieder, da wir weil der Campingplatz keine angeschlossene Küche hat, essen gehen müssen und uns immer noch nicht an die Preise gewöhnt haben. Känguruhs und ein Schnabeligel laufen direkt vorm Visitorcenter herum.

 

28.12.

Erkundigen uns nach dem interessantesten Trail und der geht zum Mt. Rufus. Die Landschaft wechselt ständig und begeistert uns immer wieder von neuem. Moos bedeckte Bäume, riesige Eukalyptusbäume und dann noch ein Blütenmeer soweit das Auge reicht.

 

 

 

 

Es blüht fast jeder Strauch aber selbst auch die kleinsten Pflanzen haben Blütenstände angesetzt. Um die Wege in Schuss zu halten, wurden viele Abschnitte mit einem Steg ausgestattet. Somit wird der Weg eingehalten und nicht das ganze Umfeld platt getreten Falls mal ein umgestürzter Baumriese im Weg liegt, wurde nur ein Stück heraus gesägt und ihn der Verrottung überlassen. Oben am Gipfel angekommen liegt immer noch ein bisschen Schnee vom Vortag. Eine grandiose Aussicht über die Seen und den Gordon River begeistern uns aufs Neue.Tolle Felsformationen laden zum klettern ein. Auch die vielen Fotostops kosten Zeit und so sind wir dann auch nicht fixer als die vorgeschlagene   Wanderzeit. Wiedermal vom wandern kaputt erreichen wir den Campingplatz. Diesmal schmuggeln wir wir uns in die Backpacker Küche und kochen selbst, da das Frühstück im Visitorcenter nicht nur teuer, sondern auch noch nicht geschmeckt hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

29.12.


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weiter geht es zum Mt. Field NP um den bekanntesten Wasserfall Tasmaniens zu besuchen. Schon nach kurzer Zeit verlassen wir die Teerstraße und fahren auf Schotter an kleinen Dörfern und Seen vorbei. Da es hauptsächlich bergab geht kommen wir relativ schnell nach Ouso. Auf dem Schotter kann ich Sabine aber auch nicht immer ans Seil nehmen und da sie dann aber trotzdem mein Tempo halten will, ist sie in Ouso schon ein wenig kaputt und die steilen Anstiege kommen erst noch. Zwei mal geht es so steil bergauf, dass wir unsere ganzen Kräfte brauchen um nicht schieben zu müssen. Ein kleiner Store in einem Minidorf lädt zur Kaffeepause ein.

Die Muffins sind recht lecker, doch der Kaffee kippt einen fast aus den Latschen. Darum darf ich auch beide trinken. Gestärkt nehmen wir die letzten Kilometer in Angriff. Kommen noch an einer Beeryfarm vorbei, wo die Ernte gerade auf vollen Touren läuft. Decken uns mit frischen Himbeeren, Marmelade und Sirup ein. So ist das Frühstück gesichert, denn mit den leckeren Beeren im Müsli, oder der leckeren Marmelade auf dem Brot schmeckt es gleich besser. Auf dem Campingplatz werden wir von einer Australierin angesprochen, sie war auch schon viel mit dem Rad unterwegs, z. Bsp. Neuseeland. So kommt es auch, dass Sabine nach dem Duschen plötzlich eine Schale Salat in den Händen hält. Sie wurde uns mit der Erklärung überreicht, das wir ja Vitamine und viel Energie benötigen. Auch beim Kochen wird uns unter die Arme gegriffen, denn es gibt nur ein Barbeque auf dem wir unser Nudelwasser versuchen heiß zu bekommen. Das klappt nicht, doch wir dürfen unser Essen auf dem Kocher von netten Australiern zubereiten. So sitzen wir dann auch in großer Runde am Tisch und erfahren viel über die Reisegewohnheiten der Australier. Wir erzählen von unseren Radabenteuern und so wird es ein geselliger Abend.

 

30.12.


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Haben uns am Abend nicht mehr aufraffen können um die Tierwelt zu beobachten. So haben wir leider die Glühwürmchen nicht beobachten können. Sie lassen Fäden von der Höhlendecke oder    von Felsüberhängen herunter, verzieren sie mit Klebetropfen und benutzen sie wie Angeln. Mit ihrem Licht locken sie dann kleine Insekten an.

Der Weg zum Wasserfall ist von einer Reisegruppe blockiert, doch die sind auch so schnell wieder verschwunden wie sie aufgetaucht sind. So können wir den Wasserfall und den Great Tree Walk allein erkunden.

Hier erfahren wir dann auch, dass die riesigen Eukalyptusbäume über 80 m hoch werden.

Vor Hobart geht es nochmal über einen 500 m Pass, bevor es in einer rasanten Abfahrt in die City geht. Îm riesigen „Coles“ Supermarkt füllen wir unser Vorräte auf. Ein älterer Radler erzählt mir von einem Caravanpark, wo man zelten könnte, obwohl er eigentlich nur für Caravans gedacht ist. Wir wollen aber lieber in eine Backpacker Unterkunft, um näher am Geschehen zu sein. Radeln also noch die 12 km in das Zentrum von Hobort, diese komplett auf einem Radweg am Bahndamm entlang. Die Australier tun richtig was für Radler. Am Visitorcenter treffen wir ein älteres Radlerduo aus Holland. Die fahren gerade los zum Campingplatz. Wir steuern verschiedene Unterkünfte an. Haben aber kein Glück, alles ausgebucht. Also zurück zum Campingplatz. Doch wo ist der genau? Der Visitorcenter hat bereits zu. Fahren also zum Caravanpark, doch oh Schreck, als wir ihn nach langer Suche finden ist er bereits zu und von einem hohen Zaun umgeben. Was nun? Ein Autofahrer öffnet das Tor und fährt hinein, Sabine einfach hinterher. Das große Tor schließt sich hinter uns und nun sitzen wir in der Falle. Zelt können wir hier nicht aufbauen, da nirgends eine unbenutzte Stellfläche vorhanden ist. So müssen wir den Autofahrer bitten uns wieder heraus zu lassen. Draußen machen wir uns auf die Suche nach einer Möglichkeit versteckt irgendwo unser Zelt auf zu bauen, doch das erweist sich als schwieriger als gedacht. Als wir ein Auto stoppen, erfahren wir von Jugendlichen wo sich ein Campingplatz befindet. Sie waren so schlecht zu verstehen, dass die Schilderung eher darauf hinausläuft, 5 km im Norden am Wasser. Das reicht uns aber und schon im Dunkeln erreichen wir den Campingplatz. Die Holländer treffen wir auch wieder.

 

31.12.

Haben etwas länger geschlafen, stellen fest, dass die Nachbarn etwas seltsam sind und überlegen auf dem Campingplatz umzubauen. Außerdem müssen wir dringend einen Waschtag einlegen. Da viele am Morgen abgereist sind, finden wir einen schicken neuen Platz. Auch die Holländer ziehen um. Wir machen uns auf in die Stadt, dort ist im Hafen schon schwer was los. Viele Segelschiffe der Regatta Sydney – Hobart liegen bereits im Hafen, andere laufen gerade ein und werden entsprechend empfangen. Die Yachten sind vom feinsten, alles ist auf Geschwindigkeit getrimmt. Da bleibt kein großer Luxus übrig für gut ausgebaute Kojen. Carbon scheint das meist verwendete Material zu sein.

Aber nicht nur der Hafen zieht die Menschen wie ein Magnet an, sondern auch noch das Tastefestival. Dort werden einheimische Produkte und viele Spezialitäten aus Nachbarstaaten zum testen und verzehren angeboten. Abgerundet wird alles durch Livebands. Unsere Räder hatten wir im Hafen angekettet, doch zum Abend bringe ich sie lieber zur provisorisch errichteten Polizeistation, wo sie wohlbehütet bis ins neue Jahr eine Pause machen können. Wir kaufen eine Flasche Rotwein im Supermarkt für geschlagnene $24. Stellen dann aber am Abend fest, dass keiner in der Öffentlichkeit was trinkt. Später sehen wir auch, dass Kneipenwechsler die ihr Bier mitnehmen wollten es sofort in die Gosse kippen müssen. Die Polizisten brauchten nur auf das Getränk zu zeigen. Wir hatten den Wein mittlerweile in unsere Trinkflaschen abgefüllt. Nicht der tollste Aufbewahrungsort, aber immerhin noch besser als weg kippen. Um zehn Uhr das erste Feuerwerk und um Mitternacht startet pünktlich das Hauptfeuerwerk.

 

01.01.2011

Schlafen aus und gehen dann auf den Salamanca Market. Dort können wir leckeres Brot von einem ausgewanderten Schweizer kaufen. Endlich mal wieder festes Brot und nicht dieses Luftbrot, was man mit ein bisschen Druck auf einen Viertel der Ursprungsgröße verkleinern kann. Kaufen auch noch Käse, den wir aber wieder zurückgeben, da wir dachten der Preis wäre der Kilopreis und nicht der Preis für 120 g. $ 16 hätten wir zahlen sollen. Man erklärt uns zwar wie der Preis zustande kommt (kein Subventionen für die Milchbauern und eingeflogene Steinpilze), aber das ist uns dann doch zu teuer. Es werden auch viele Landschaftsfotos angeboten, wir schauen uns die schönsten an um noch Anregungen für schöne Ziele auf Tasmanien zu holen und stellen fest das wir die meisten so oder so angefahren hätten. Nachmittags fahre ich auf den Mt. Wellington, während Sabine es sich im Hafen gemütlich macht. Lege eine Tempoeinheit ein und so habe ich die 1100 Höhenmeter schnell überwunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es bietet sich mir eine herrliche Aussicht über Hobart und die vorgelagerten Inseln. Auch Bruny Island kann ich schon entdecken, wo wir ja am nächsten Tag hin wollen.

 

 

 

 

 

 

02.01.2011


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Aus Hobart kommen wir noch gut raus, eine Straße an der Küste ist wenig befahren und hat genug Platz für Radfahrer. Doch die letzten 20 km bis Kettering werden zur Qual. Dichter Verkehr und weder Radweg noch Standstreifen. Sabine besteht auf ihr Recht und fährt sehr weit auf der Straße. Habe Angst, dass sie umgefahren wird und schimpfe mit ihr, denn die Autofahrer fahren dicht mit hoher Geschwindigkeit vorbei. Dann haben wir es aber geschafft und schon taucht das nächste Problem auf. Kettering hat keinen Supermarkt und einkaufen müssen wir ja eigentlich noch für die nächsten Tage. Wir erfahren, dass es einen Supermarkt in der Adventure Bay gibt. Durch trockene Gras und Kornlandschaft geht es in Richtung Südinsel. Nur eine schmale Landbrücke verbindet die Nord mit der Südinsel. Auf der schmalen Landbrücke siedeln Pinguine, doch die kommen erst nach der Dämmerung ans Land oder aus ihren Höhlen. Kaufen ein, trinken Kaffee in einem umgebauten Treibhaus, fahren an schönen Buchten vorbei und landen auf einem Campingplatz wo kein Platz für ein Zelt mehr ist. Könnten im Wohnwagen des Campingwarts nächtigen, doch wir ziehen unser Zelt vor und fahren somit zu einem anderen Campingplatz. Fahren kurz vor der Dämmerung zur Pinguinbucht, obwohl ich bedenkt habe, dass Sabine sich übernimmt. Doch sie möchte trotz weiterer 15 km hinfahren, was sich auch lohnt. Erst kreisen hunderte von Vögeln über uns und im dunkeln kommen dann doch auch die Pinguine an Land oder aus ihren Höhlen. Eine Rangerin sorgt dafür das kein Blitzlicht oder grelles Licht benutzt wird und erzählt alles über die Pinguine und Vögel. Dann im dunklen nochmal 15 km zurück zum Zelt. So sind mal wieder weit über 100 km zusammengekommen.

 

03.01.2011


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Heute steht mal wieder eine Wanderung auf dem Programm. Der Fluted Cape Walk. Bereite das Essen für den Abend vor, richte das Frühstück und versuche Schlafmütze Sabine zum dritten mal durch einen Weckruf zum aufstehen zu bewegen. Klappt dann doch und wir packen unsere Taschen, geben sie am Campingplatz ab und fahren zum Startplatz des Walks. Am „Captain Cook Landing Place“ geht es los, genießen auf 275 m die tolle Aussicht hinab zu den Klippen und Felsformationen. Sabine hat etwas Angst um mich, als ich auf den Felsnadeln herumklettere.

Über 60 m ragen sie aus dem Meer heraus. Sehen sehr schöne Papageien und beobachten Seevögel bei der Fütterung des Jungtiers, roter Schnabel, roter Augen, rote Beinchen und stehen wie Flamingos auf nur einem Bein. Während unserer Pause schläft Sabine einfach im Sitzen ein. War das Programm am Vortag doch ein bisschen zu stramm? War der Ausflug zu den Pinguinen doch zu viel? Zurück in der Adventure Bay, begegnen wir einem radreisenden Engländer, der mit einem Anhänger unterwegs ist. Er ist hellauf begeistert von meiner Rohloffnarbe, so wie von dem Endorfinrahmen. Wir verabschieden uns und nehmen den kürzesten Weg über den Berg an die Nordseite der Insel. Dieses erweist sich jedoch als Herausforderung. Denn es geht auf Schotter so steil den Berg hinauf das all unsere Kräfte gefordert werden. Aufstehen und im Wiegetritt fahren geht nicht, da sonst sofort das Hinterrad durchdreht. Außerdem würde es zu unrhythmisch für unser durch ein Gummiseil verbundenen Räder. Sabine gleich sind wir oben, erzähle ich schon vor der xten Kurve. Doch immer wieder geht es weiter steil bergauf.

Doch dann erreichen wir den Pass, der mit 571 m gar nicht so hoch ist doch die Steilheit der Straße hat uns ganz schön geschlaucht. Seil wird gekappt und in rasanter Geschwindigkeit genießen wir die Abfahrt mit herrlichen Aussichten. In Lunawana schlecken wir erstmal ein Eis. Sabine entschließt sich, schon zum Campingplatz an der Verbindungsstelle zwischen den Inseln zu radeln. Ich fahre noch zum Cape Brunny Lighthouse. Auch hier geht es weiter rauf und runter, doch der Weg lohnt sich. Die Wellen prallen an die Felsen und sprühen weiße Gischt in die Höhe.

Malerisch trohnt der Leuchtturm oberhalb der Kippen. Kaputt komme ich kurz vor der Dämmerung am Campingplatz an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

04.01.2011


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Fahren über Nord Brunny Island zurück zur Fähre. Noch auf der Fahre frage ich einen Pickupfahrer ob er uns mit nach Hobart nehmen kann, denn den dichten gefährlichen Verkehr von Kettering nach Hobart wollen wir uns nicht nochmal antun. Der Fahrer willigt sofort ein, die Fahrräder werden verstaut und so erreichen wir die Stadt recht früh. Checken im Backpaker ein, da wir am nächsten Morgen früh raus müssen. Schauen uns noch die alten Gebäude der ersten Siedler an waschen unsere Wäsche, die es mal wieder nötig hatte.

 

05.01.2011

Schon früh geht es in den Hafen, wo wir an Bord eines Katamarans gehen, der uns nach Port Arthur bringen soll. Sehen Delphine und eine beeindruckende Steilküste aus Basaltblöcken.

Diese ist am Cap Raoule am beeindrucktesten und als wir ums Cap kommen stinkt es von einer Seehundkolonie. Nach Besichtigung von der herruntergebranten ehemaligen Sträflingskollonie radeln wir noch nach Eaglehawk Neck.


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Dort liegen Felsen so glatt und ausgerichtet als wenn sie dort von Menschenhand gepflastert wurden. An einem blowing hole beobachten wir die Wellen wie sie durch einen Tunnel rauschen und genießen Austern an einem Verkaufswagen. Hätte nie gedacht, dass Austern mir mal schmecken würden. Dachte immer das sie nur nach glibrigen salzigen Etwas schmecken. Doch so ernte frisch sind sie eine Delikatesse. Fahren noch zu Devilskitchen, einer riesigen Felsbrücke und zu einem herrlichen Aussichtspunkt, wo wir die schroffe Küste in der Abenddämmerung betrachten. Auf einem Minicampingplatz schlagen wir unser Zelt auf. Die Besitzerin betreibt alles ökologisch und erklärt wie wir den Abfall zu entsorgen haben. Biokompost für ihre Tiere. Plastikschüsseln zum wieder verwerten. Wasser gibt es vom Regenfass, womit man dann aber auch sparsam um zu gehen hat. Das Plumpsklo, funktioniert geruchslos und ohne Chemiekalien. Auch ein australisches Radlerpärchen schlägt sein Zelt auf.

 

06.01.2011


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Verabschieden uns von dem anderen Radlerpärchen, treffen uns aber auf der Straße bald wieder. Kommen zu einem Kanal wo eine Drehbrücke uns den Weg versperrt. Ein Segelboot muss erst passieren. Trinken zusammen Kaffee und verabschieden uns wieder. Die Straße die wir fahren wollen ist gesperrt, da eine Brücke nicht passierbar ist. Aber irgend wie werden wir schon rüber kommen denken und wünschen wir uns, denn diese Strecke ist auch noch die landschaftlich attraktivere . Also fahren wir die autofreie Strecke mit herrlichen Ausblicken auf die Küste. Doch dann, oh Schreck die Brücke, beziehungsweise der Platz wo einmal eine Brücke stand. Bauarbeiter entdecken uns und der Vorarbeiter wird gleich stinksauer und will uns zurückschicken. Road closed you don`t have to be here on the road, you have to go back. Doch wir haben keine Lust 50 km zurück zu fahren und weitere 80 km um an unser Ziel für heute zu kommen. Also beharre ich da drauf, das man die Räder durch den Bachlauf tragen könnte. Der Vorarbeiter schimpft weiter, resigniert aber weil ich mich nicht davon abbringen lasse und irgendwann beruhigt er sich und zeigt sich plötzlich von einer ganz anderen Seite.

Erkläre ihm, dass wir alles auf eigenes Risiko machen. So zeigt er uns dann auch noch einen verborgenen tollen Wanderweg, der durch Felsüberhänge und vielen Baumfarnen geprägt ist. Wir erzählen ihm dann auch das bald noch zwei weitere Radler kommen. Nachdem wir unsere Taschen und Räder erfolgreich über den Bach und die Böschung hinaufgebracht haben, kommen Dominik und Vanessa auch schon an. Helfen ihnen noch bei der Bachüberquerung. Kommen dann zu einer Absperrung auf der anderen Seite.

Diese Barriere ist eindeutig und auch von keinem Fahrzeug, ausgeschlossen unserer Räder, zu passieren. Verabreden uns in Orford on the Road und treffen uns dann am Supermarkt und gehen zusammen auf ihren vorbestellten Platz in Triabunna. Stellen leider fest, dass die Morgenfähre nach Marie Island ausgebucht ist. Buchen also die Mittagsfähre. Unterhalten uns noch viel und nett den Abend mit den beiden beim Kochen und essen.

 

07.01.2011

Tauschen unsere Adressen aus und verabschieden uns erneut voneinander. Sie fahren weiter in Richtung Weinglassbay und wir versuchen unser Glück im Hafen doch noch mit der frühen Fähre übersetzen zu können, falls jemand nicht erscheinen sollte. Doch unser gebuchtes Glück ist uns diesmal nicht treu und wir müssen noch 2 ½ Stunden auf unser Boot warten. Obwohl zwei Wanderer zu spät kommen und der Kapitän uns eigentlich schon an Bord lassen wollte. Doch die Ticketverkäuferin gibt den Nachzüglern den Vorzug. Also zweites Frühstück und ein bisschen im Tagebuch schreiben. Fahren zurück zum Campingplatz, kaufen noch verschiedenes ein und kochen schon mal Essen vor. Gehen nochmal in einer Bäckerei und treffen nochmal überraschend Vanessa und Dominik. Die beiden haben die Ruhe weg oder sind halt einfach nette Morgenmuffel. Hiefen dann die Räder an Bord und müssen uns kräftig eincremen, da die Sonne mächtig vom Himmel bratzelt. Balancieren auf dem Deck die Wellen aus und freuen uns schon auf die verkehrsfreie Insel. Auf Marie Island angekommen informieren wir uns erstmal über die Radwege und Campmöglichkeiten. Schauen uns die Paited Cliffs an obwohl man sie eigentlich erst bei Ebbe richtig anschauen kann.

Denke mir aber das dann bestimmt viel los sein wird und man nicht ungestört seine Fotos machen kann. Die Insel ist ein Traum, kein Verkehr, nur Natur, Pflanzen und Tierwelt pur. Seltene Hühnergänse, große Kangorus, schöne Buchten und Wasserläufe, die die tiefergelegenen Gebiete durchziehen. Der Rad und Wanderweg wartet mit kleinen Sandpassagen   auf unserem Weg zum abgelegenen Campingplatz. Nur mit großem Kraftaufwand komme ich durch, Sabine muss schieben da die Räder im Sand stecken bleiben. Direkt am Wasser bauen wir das Zelt auf und genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit. Zwei Boote kommen leider noch, was mich ein bisschen stört, da wir sonst das ganze Arial für uns hätten und die Boote ein wenig auf den Fotos stören. Auf dem Weg zum weiten Besuch bei den Painted Cliffs fahren wir unterschiedliche Wege. Ich versuche mein Glück über den Inlandsweg. Dieser erweist sich allerdings als äußerst anspruchsvoll. Sandpassagen, steile Auf und Abfahrten und scheint auch schon ewig nicht mehr benutzt zu sein. Die Dame an der Info scheint keinen blassen Schimmer zu haben, was als fahrbar oder nicht fahrbar einzustufen ist. Zumindestens ist sie den Weg noch nicht selber gefahren. Frage mich wie jemand diesen Weg fahren sollte der nicht so viele Mountainbikerennen fährt wie ich. So wartet Sabine, die den Küstenweg gefahren ist auch schon etwas länger auf mich. Sehen in den Abendstunden noch viele Wombarts, Kängerous, Papageien und andere Tiere.

Sitzen am Lagerfeuer und machen Pläne für die nächsten Tage.

 

08.01.2011

Pünktlich zum Sonnenaufgang 6 Uhr werden wir wach und genießen unser Frühstück in der Natur. Wir packen zügig unsere sieben Sachen und starten in Richtung Fähranleger. Die Fähre geht erst um 10:30 h. So nutzen wir die verbleibende Zeit um die „Fossil Cliffs“ anzuschauen und ich starte noch einen Versuch bis zu hochgelegene Felsformation zu radeln, doch als ich mit dem Rad nicht mehr weiter komme muss ich mir eingestehen, dass die Zeit nicht mehr ausreicht sie zu erreichen. Gepäckstücke und Räder werden pünktlich und zügig verladen und wir schippern wieder in Richtung Triabunna.

 


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Die Strecke Triabunna Swansea ist hügelig und starker Wind bläst uns ins Gesicht. Immer wieder haben wir schöne Aussichten aufs Meer. Fahren zu Kate's Berry Farm. Genießen einen super leckeres Stück Beerenkuchen mit Eis und Sahne. Doch der Preis haut uns mal wieder vom Hocker. Ohne Getränke für die beiden Stücke Kuchen 22 Dollar. Da lies ich es mir auch nicht nehmen, den letzten Krümel sowie Beerensoße vom Teller zu lecken. Kate kommt und sagt, dass ich so aussehe als ob ich meinen Teller abgeben möchte. Um die Situation zu retten, antworte ich. Nee es ist einfach zu lecker. Alles um uns herum lacht. Da hab ich ja noch mal Glück gehabt. Telefonieren mit dem Fährmann der uns von der Landzunge Great Oyster Bay nach Coles Bay übersetzen soll. Doch er meint, daß es zu windig wäre. Auf meine Frage ob es am nächsten Morgen klappen würde, kommt wieder die Aussage, dass es zu windig wird. Na klasse, hatten zwar schon gehört, dass er sehr unzuverlässig sein soll, doch haben wir auch keine Lust den riesigen Umweg von 80 km um die Bucht zu nehmen. In Swansea passiert uns dann noch ein Missgeschick. Sabine ist vorgefahren, ich hebe Geld ab und kann sie im Ort nicht finden. Fahre die Straße rauf und runter, doch von Sabine weit und breit nichts zu sehen. Gehe erstmal einkaufen und plötzlich ist sie wieder da. Uff, ganze Sorge umsonst. Sie war schon aus dem Ort herausgefahren und hatte nicht mehr ans einkaufen gedacht.

Fahren auf gut Glück den Kurzen Weg, denn irgendwie werden wir schon über die Flußmündung kommen und wenn ich ein Floß bauen muss. Die letzten 20 km bekommt Sabine immer wieder die Angabe bei welchem Kilometer man eventuell zelten könnte. An der Mündung angekommen, spreche ich erstmal mit Anglern, was es für eine Möglichkeit gibt auf die andere Seite zu kommen. Eventuell mit Booten die vom Ausflug zurückkommen. Doch an diesem Abend klappt es nicht mehr und wir zelten zwischen den Dünen.

 

09.01.2011

Am nächsten morgen haben wir Glück. Der am Vorabend angesprochene Mann hat sein Boot zu Wasser gebracht und erklärt sich bereit uns zu einer kleinen Gebühr über zusetzen.


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Muss alles schnell gehen, so dass möglichst wenig Personen was davon mitbekommen. Wir glücklich am anderen Ufer in Swanwick angekommen, radeln auf der Coles Bay Road in Richtung Ort. Treffen dann später sogar Vanessa und Dominik im Visitorcenter wieder. Sie hatten den Umweg in kauf genommen und somit einen Tag länger gebraucht. Maschieren auf einen stark bewanderten Weg zum Aussichtspunkt auf die Weinglasbay. Für meinen Geschmack zu überlaufen . Es sind sogar der Aufstieg vom Abstieg getrennt geführt. Zum Glück reicht den meisten der Blick auf die Bucht, wir wandern weiter zur Bucht und schwimmen in der Brandung.

Aber nicht lange, da das Wasser recht frisch ist. Gefühlte 5 cm. Die Felsen sind von Algen rötlich gefärbt und bilden einen tollen Kontrast zum goldenen Strand. Maschieren noch auf die andere Seite der Insel verbindenden Landbrücke und haben dort eine goldgelbe, große Bucht für uns ganz allein. Der Weg zieht sich allerdings ordentlich bis Coles Bay. Köpfen mit Dominik und Vanessa zwei Flaschen Wein und lassen es uns gut gehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10.01.2011


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Fahren noch bei schönem Wetter bis Bichero, doch dann fängt es an zu misseln und das wechselt nur mit trockenen Passagen bis St Helens. Checken im Big4 Campingplatz ein, der vom besten ausgestattet ist.

 

11.01.2011


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Beschließen bei dem nicht mehr so guten Wetter die Bay of Fire links liegen zu lassen und nehmen uns den ersten Pass in Rictung Scotsdale in Agriff. Durch herrlichen Regenwald geht es auf einer Abfahrt Richtung Derby. Einem Historischen Dörfchen mit nettem Cafe,

Schulmuseum, Bank of Tasmanien und weiteren alten Gebäuden.

In Scottsdale landen wir auf einem kostenlosen Campingplatz mit angeschlossenem Park der vom Lions Club finanziert wurde. Selbst Barbeque, Steckdosen alles frei benutzbar. Alles blitzsauber. Mich würde mal interessieren wie lange das bei uns in so einem guten Zustand wäre. Bauen das Zelt unter einem Schelter auf, da starker Regen für die Nacht angekündigt ist.

 

12.01.2011


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 Es regnet und Sabine will mit dem Bus fahren. Kaufe also ein Busticket für Sabine und stelle sie mit ihren und meinen Packtaschen an die Bushaltestelle. Der Bus fährt erst in einer halben Stunde, da kommt mir der Gedanke, dass ich versuchen kann, eher oben am Pass zu sein wie Sabine mit dem Bus. Es hätte auch fast geklappt, doch 200m vor dem Scheitelpunkt kommt der Bus angerauscht und Sabine winkt mir aus dem Fenster zu. Sabine sagt mir, das der Fahrer nur gesagt hat „he is mad“ Sabine trifft Vanessa und Dominik am Busterminal. Unsere Urlaubsbekannten aus Melborne sind auch die letzten Kilometer mit dem Bus gefahren und aus St. Helens ankommen. Die Wiedersehensfreude ist groß und sie verabreden sich auf dem Campingplatz. Als ich um 12 Uhr ankomme möchte ich lieber in einen Backpacker, da ich komplett durchnässt bin. Schauen uns die alten Gebäude der Stadt an und kaufen ein leckeres Essen für unsere neuen Bikefreunde ein. Sabine füllt Tomaten mit Spinat und Frischkäse, macht eine Kürbissuppe und dazu gibt es noch leckeren Käse mit Trauben. Nur ein kleiner Fehler unterläuft uns, das Brot ist nicht Glutenfrei und somit für Vannessa nicht zu genießen. Die beiden erzählen uns als erste, das Dominik Vanessa einen Weddingantrag mit einem schönen Ring in St. Hellens gestellt hat. Gehen noch in einen Irisch Pub, wo eine Liveband spielen soll. Unterhalten uns nett bis die Band mit unglaublicher Lautstärke zu spielen beginnt. Ramstein auf Tassi. Die Typen sind völlig durchgeknallt, nur der Drummer macht einen netten und freundlichen Eindruck.

 

13.01.2011


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Sabine fährt wieder mit dem Bus und kann sich noch einiges anschauen und mit unseren Freunden den Cataract Gorge wandern. Ich radle die Strecke und komme mit Rückenwind gut voran, so dass ich um einiges eher am Fähranleger bin als Sabine. Wir checken ein und beziehen unsere Kabine. Ich gehe ins Kino und schaue mir Robinhood an. Sabine möchte schlafen kommt aber nicht mit ihrer Karte ins Zimmer. Als das Kino vorbei ist, kann ich mit meiner Karte die Zimmertür ganz normal öffnen, nur jetzt haben wir ein Problem 4 Kerle + Sabine in einem Vierbettzimmer. Hatten beim Einchecken nicht bemerkt, dass Sabine eigentlich ins Nachbar-Frauenzimmer gemusst hätte. Ein Schweizer tauscht aber kurzerhand die Karte mit ihr und geht zu seiner Freundin aufs Zimmer und Sabine zu mir.

 

14.01.2011

Zurück in Melbourne nehmen wir Kurs auf Backpacker Hostel Flinderstation und werden da sehr freundlich empfangen. Wollen eigentlich noch die Great Ocean Road fahren und die Zwölf Apostel anschauen, doch die Straße ist wegen der heftigen Regenfälle und Erdrutsche teilweise gesperrt. So bleibt Zeit noch mal die Einkaufspassagen zu besichtigen und ein Packet nach Hause zu schicken um kein Übergepäck zahlen zu müssen. Packen ein 9 kg Päckchen und maschieren in Richtung Post. Schon bei der ersten Überquerung einer Straße passiert das Missgeschick. Der Boden öffnet sich und alles liegt zerstreut auf der Straße. Freundlich Passanten helfen uns alles zusammen zu raffen. Laufen durch verschiedene Einkaufspassagen und kommen teilweise aus dem Staunen nicht mehr raus. So finden wir auch den Melbourn Center mit altem Fabrikgebäude. Ein Einkaufszentrum wurde einfach drumherum gebaut und über den Turm, wo früher Kugeln hergestellt wurden, eine immense Kuppel installiert. Besuchen noch China Town und andere Sehenswürdigkeiten.

 

15.01.2011

Packen schweren Herzens unsere Sachen und radel Richtung Flughafen. Doch der Weg zieht sich. Muss Sabine immer wieder antreiben. Denken auch schon, dass wir die entscheidende Abfahrt verpasst haben. Erreichen den Flughafen dann erschöpft und müssen auch noch unsere Fahrräder in Kartons verpacken und nicht nur einfach in Noppenfolie einwickeln. Da ich das Gewicht aber selber angeben darf, ist alles kein Problem. Fliegen über Shanghai nach Bejing und weiter nach Frankfurt.

 

 

Fazit: Tasmanien ist auf alle Fälle eine Radreise wert. Es war eine unserer schönsten Kurzurlaube bisher. Mit dem Rohloff Endorfin Bike besitze ich nun auch neben dem Race Bike auch ein genial leichtes Reiserad.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ralf.kropp@keb.de